Auszeichnungen für Tina Rudolph (MdB, SPD), Jan Felix Drexler (Charité-Universitätsmedizin Berlin) und Martin Zinggl (freier Reporter)
Hier finden Sie erste Eindrücke der Preisverleihung, die am Abend des 16. November 2023 in der Landesvertretung Hamburg in Berlin stattfand. Ein ausführlicher Bericht folgt in Kürze.
Der Memento Preis feierte in diesem Jahr sein zehnjähriges Jubiläum. Durch den Abend führte Melissa Scharwey (MSF, am Podium), die erste Auszeichnung ging mit dem Memento Medienpreis an Martin Zinggl (Reporter, rechts vorne im Publikum sitzend). Sein geplantes Projekt wird die Arbeit einer mongolischen Chirurgin hervorheben, die sich für mehr Aufklärung, frühere Diagnosen und günstigere Behandlungen gegen Hepatitis C einsetzt. Mit dem Memento Forschungspreis wurde Jan Felix Drexler von der Charité – Universitätsmedizin Berlin geehrt. Anerkennung fand dabei seine Forschung zur eingeschränkten Anwendbarkeit von Diagnostika im Globalen Süden bei Erkrankungen wie Zika- oder Chikungunya-Fieber sowie Covid-19, vor allem in Lateinamerika. Auch sein Einsatz in der Praxis für die konkrete Entwicklung besserer Tests fand mit dem Preis einen Ausdruck.
Mit dem Memento Preis für politischen Willen wurde die Bundesabgeordnete Tina Rudolph (SPD) ausgezeichnet, für ihr Engagement gegen die gravierenden Ungleichheiten in der globalen Gesundheitsversorgung. Sie hob hervor, dass der Globale Süden die massiven Ungerechtigkeiten während der Covid-19-Pandemie, etwa bei der Verteilung von Impfstoffen, nicht vergessen habe und forderte ein Mehr an Solidarität auch von deutscher Seite ein, nicht zuletzt mit Blick auf wichtige laufende Prozesse wie etwa ein internationales Pandemiabkommen. Sie gab den Anwesenden als Appell zum Handeln ein „Ärzte“-Zitat mit auf den Weg: „Es ist nicht Deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist. Es wär nur Deine Schuld, wenn sie so bleibt.“ Persönlicher Einsatz war auch ein wichtiger Aspekt in dem Beitrag von Makhliyo Sobirova, die als Patient*innenstimme die Situation von Menschen mit Diabetes Typ 1 in Usbekistan adressierte, angesichts von weitverbreitetem Stigma und Versorgungsproblemen im Land. Die Moderation verwies zuletzt auf vier Kernforderungen des zivilgesellschaftlichen Bündnisses rund um Memento: Konkretere Förderauflagen für besseren Zugang zu Forschungsergebnissen, stärkere Transparenz, intensivierter Wissens- und Technologietransfer sowie die längst überfällige Aufweichung der restriktiven Regeln zu geistigem Eigentum.
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