Der Memento Politikpreis

Mit dem Memento Preis zeichnen wir besonderes Engagement in den Bereichen Politik, Forschung und Journalismus zu vernachlässigten Gesundheitsbedürfnissen von Menschen in ärmeren Ländern aus. Wir treten dafür ein, dass Menschen weltweit die Gesundheitsversorgung bekommen, die sie benötigen und dies zu bezahlbaren Preisen. Nur so kann das Menschenrecht auf Gesundheit verwirklicht werden.

Alle zwei Jahre wird der Memento Preis in der Kategorie „Politischer Wille“ vergeben. Damit werden Personen ausgezeichnet, die ein politisches Mandat in Parlament oder Ministerium, auf Landes- oder Bundesebene tragen und sich in besonderem Maße dafür eingesetzt haben ein globales Problem anzugehen: Fehlende Forschung – und zu hohe Medikamentenpreise.

Für zahlreiche Krankheiten gibt es keine brauchbaren Impfstoffe, Diagnostika oder Medikamente, obwohl viele Menschen sie dringend benötigen. Vernachlässigte und armutsassoziierte Krankheiten wie Lepra, Tuberkulose, aber auch Ebola und die steigende Zahl von Antibiotikaresistenzen sind Beispiele dafür. Wenn es doch Präparate gibt, sind diese wie im Falle von Hepatitis C oder Krebs häufig viel zu teuer. Es sind vernachlässigte Gesundheitsbedürfnisse von Menschen weltweit und gerade in ärmeren Ländern, die davon am stärksten betroffen sind.

Wir freuen uns über Vorschläge zu Personen, die im jeweiligen Jahr einer Verleihung den Memento Preis in der Kategorie „Politischer Wille“ erhalten sollten, weil sie sich in den vorherigen zwei Jahren besonders engagiert haben dafür, dass

  • dringend benötigte medizinische Produkte erforscht und entwickelt werden, auch wenn sie keine großen Profite versprechen.
  • Forschung sich stärker an dem tatsächlichen medizinischen Bedarf weltweit ausrichtet.
  • Medizinische Produkte, die teilweise oder vollkommen durch öffentliche Gelder entwickelt wurden, in infrastrukturschwachen Regionen und bei extremen klimatischen Bedingungen brauchbar sind und für alle Menschen bezahlbar und zugänglich.
  • Forschung sich stärker an Kooperation und Kollaboration orientiert und offener Austausch beispielsweise von geistigem Eigentum, Wirkstoffen, Forschungs- und Studienergebnissen, medizinischen Entwicklung beschleunigt wird.
  • die Produkte sowohl in armen als auch in reichen Ländern zu bezahlbaren Preisen zur Verfügung stehen und unter anderem Preis-Transparenz oder die sogenannten TRIPS-Flexibilitäten gestärkt werden.

 

Die Preisträger*innen

2023
2023 erhielt die Bundestagsabgeordnete Tina Rudolph (SPD) den Memento Politikpreis für ihr Engagement gegen die gravierenden Ungleichheiten in der globalen Gesundheitsversorgung. Die Sprecherin für globale Gesundheit der SPD-Bundestagsfraktion ist Mitglied im Unterausschuss Globale Gesundheit selbst mahnt: „Ob eine nächste Pandemie oder die Folgen des fortschreitenden Klimawandels – gut bestehen werden wir sie nur durch Solidarität. Es muss Einigkeit darüber herrschen, dass wir nie wieder eine so gravierende globale Ungleichheit zulassen, wie beim Zugang zu Gesundheitsgütern während der Covid-19-Pandemie.“
2021

Der Memento Politikpreis 2021 ging an Ottmar von Holtz, Mitglied des Bundestages für Bündnis 90/Die Grünen von 2017-2021. Er hat den Forderungen nach einem nachhaltigen Aufbau von Gesundheitsstrukturen und sozialen Sicherungssystemen für alle Menschen weltweit Nachdruck verliehen, so die Jury. Auch zu stärkerer Transparenz bei Forschungskosten und Medikamentenpreisen bezog er Stellung, ebenso zu den verheerenden Auswirkungen der ungleichen Versorgung ärmerer Länder in der Covid-19-Pandemie.

2020

Für ihren Einsatz für bezahlbare Impfstoffe, Diagnostika und Medikamente wurde 2020 die SPD-Bundestagsabgeordnete Heike Baehrens mit dem Memento Politikpreis ausgezeichnet. Die Jury konstatierte, Baehrens gehöre zu den Menschen, die ihr Mandat und ihre Fähigkeiten im besonderen Maße einsetzten, um Missstände zu verändern. Ihr Engagement zu vernachlässigten Gesundheitsbedürfnissen weltweit werde daher ausgezeichnet.

2017

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Stephan Albani erhielt den Memento Politikpreis 2017 für seinen Einsatz für mehr öffentliche Forschungsförderung im Bereich vernachlässigter Krankheiten. Die Jury, bestehend aus Vertreter*innen der Memento-Bündnispartner, hob hierbei besonders sein Engagement im Bereich der Tuberkulose-Bekämpfung hervor.

2016

Politische Prozesse sind langfristig. Die Jury, bestehend aus Vertreter*innen der Bündnis-Mitglieder, hat darum entschieden, den Memento Preis in der Kategorie „Politischer Wille“ ab 2015 nur alle zwei Jahre zu vergeben.

2015

Mit dem Memento Politikpreis 2015 wurde Uwe Kekeritz, Mitglied des Bundestages (Bündnis 90/Die Grünen) ausgezeichnet. Die Jury würdigte damit das Engagement von Uwe Kekeritz für bessere politische Rahmenbedingungen im Kampf gegen vernachlässigte Krankheiten. Indem er die öffentliche Verantwortung in diesem Bereich nicht nur auf deutscher, sondern auch auf europäischer und internationaler Ebene betont hat, hat Herr Kekeritz dazu beigetragen, die Diskussion zum Thema lebendig zu halten.

2014

2014 erhielten die zwei Bundestagsabgeordneten Karin Roth (SPD) und Anette Hübinger (CDU) den Memento Preis in der Kategorie „Politischer Wille“. Die Jury würdigte damit das überfraktionelle Engagement der beiden Politiker*innen. Gemeinsam setzten sie sich unter anderem dafür ein, dass den vernachlässigten Krankheiten in der Forschungsförderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) stärkeres Gewicht eingeräumt wurde. So war das neue „Förderkonzept Vernachlässigte und armutsassoziierte Krankheiten“ des BMBF, in dem erstmals auch so genannte Produktentwicklungspartnerschaften gefördert wurden, vor allem auf ihren unermüdlichen Einsatz zurückzuführen.

Bewerbung

Im Jahr 2024 wird kein Preis in der Kategorie Politik verliehen.

Bei Rückfragen zur Bewerbung wenden Sie sich gerne an das Memento-Bündnis.

Die Jury in der Kategorie „Politischer Wille“ besteht aus VertreterInnen der Memento Preis-Mitgliedsorganisationen. Sie wird über die eingegangenen Vorschläge beraten.